Ostern in Derching

Auch heuer wieder Palmesel geworden? Hier scheint es sich um einen typisch bayerischen Brauch zu handeln: Wer am Palmsonntag, kurz vor Ostern als Letzter aus den Federn kommt, darf sich den ganzen Tag mit dem Prädikat „Palmesel“ schmücken 🙂

Aber – Spaß beiseite – der Palmsonntag ist natürlich vor allem ein ganz wichtiger Festtag! Er ist der erste Tag der Karwoche, auch bekannt als „Heilige Woche“!
Ostern ist für Christen das höchste Fest. Die Feierlichkeiten beginnen mit dem Palmsonntag. In Erinnerung an den Einzug von Jesus in Jerusalem, wo ihn die Menschen ehrten wie einen König: Sie schmückten seinen Weg mit Palmzweigen, Symbol für höchste Würde und Frieden. Bei uns werden anstelle echter Palmen Zweige von Palmkätzchen, Wacholder und Buchsbaum zu Palmbuschen gebunden, in einer feierlichen Prozession in die Kirche getragen und zu Beginn der Messe gesegnet. Zuhause wird der Palmbuschen in den „Herrgottswinkel“ gestellt oder zum Friedhof getragen und auf das Grab eines lieben Verstorbenen gelegt. Früher glaubte man daran, dass die Zweige Segen bringen und Übel fernhalten.

Gründonnerstag – vor Ostern in Derching

Am Gründonnerstag vor Ostern wurden früher die Sünder, die am Aschermittwoch aus der Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen wurden, wieder willkommen geheißen, um gemeinsam das Fest an Ostern feiern zu können. Die Büßer weinten bei ihrer Wiederaufnahme, sie „greinten“. Man vermutet, dass der Name „Gründonnerstag“ aus dem Wort „Greindonnerstag“ abgeleitet wurde. 

Nach den biblischen Überlieferungen feierte Jesus am Vorabend seiner Verhaftung mit den Jüngern das Pascha-Fest. Die Kirchen erinnern an diesem Tag an das Letzte Abendmahl. Im Johannesevangelium wird zudem berichtet, wie Jesus als Zeichen der Nächstenliebe den Jüngern die Füße wusch. In vielen katholischen Gemeinden gehört der Ritus der Fußwaschung zur Gottesdienstfeier. Dabei werden zwölf Personen vom Priester die Füße gewaschen, der Papst tut dies jedes Jahr in einem römischen Gefängnis.

Viele Gläubige verbringen einen Teil der Nacht bei einer Ölberg-Andacht. Nach einem alten Brauch, der bis mindestens ins 14. Jahrhundert zurückgeht, werden auch heute noch an Gründonnerstag, dem Tag vor Ostern, grünes Gemüse und grüne Kräuter gegessen. Diese sollen Gesundheit und Kraft für das ganze Jahr schenken. Ein beliebter Brauch ist auch, an diesem Tag etwas Grünes zu säen – Kräuter oder Blumen. Das Wetter heute wäre dafür ideal, Sonne satt und ein leichter Wind. In den Derchinger Gärten herrscht jedenfalls reges Treiben, die bunten Eier für Ostern hängen in den Zweigen und es werden die ersten Pflanzen in die Erde gesetzt. Wir wünschen euch ein entspanntes und sonniges Wochenende für Ostern und grüßen euch aus Derching. By the way: Wer den Osterhasen (natürlich mit Maske) trifft soll uns ein Foto schicken.