Herkunft pflegen – Zukunft sichern: Keine Vertreibung aus der Geschichte.
Sudetendeutsche - Ortsgruppe Derching
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden rund 3 Millionen Sudetendeutsche von der damaligen tschechoslowakischen Regierung unter unmenschlichen Bedingungen aus ihrer angestammten Heimat vertrieben.
Das Wort „Sudetendeutsche“ ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts ein Sammelbegriff für die 3,5 Millionen Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien. Die Bezeichnung „Sudetendeutsche“ leitet sich von dem rund 330 Kilometer langen und 30 – 60 Kilometer breiten Gebirgszug der „Sudeten“ ab.
Gründung
Nach all dem Leid und Elend wollten die Heimatvertriebenen eine eigene Ortsgruppe für eine geistige und kulturelle Heimat schaffen.
So gründeten 28 Männer und Frauen am 30. August 1953 (acht Jahre nach Kriegsende) die Sudetendeutsche Landsmannschaft Ortsgruppe Derching. Die Ortsgruppe hat von Anfang an aktiv und gern am Derchinger Dorfleben teilgenommen.
Mehr über die Sudetendeutschen erfahren Sie unter: www.sudeten.de
Aktivitäten der Sudetendeutschen in Derching
Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag im Monat (außer während der Ferien) in der Gastwirtschaft:
Waldesruh (Fam. Strobel), Alte Bergstr. 22, Derching.
Neben Informationen zu aktuellen Themen bereiten wir jedes Mal ein abwechslungsreiches Programm (Kultur, Geschichte, Unterhaltung) vor, das auch zum Mitmachen einlädt. Denn gerade durch Beiträge unserer Besucher wird die Veranstaltung lebendig. Da die Sudetendeutschen ein sangesfreudiges Volk ist, werden auch jedes Mal Lieder gesungen. Das gemütliche Beisammensein kommt nicht zu kurz.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns jederzeit über Gäste.
Sprechen in der Mundart
In unserer Umgebung beherrschen noch einige die Egerländer Mundart, die sie gern mit anderen teilen. Wir treffen uns nach Lust und Laune zum „Üben“.
Vielleicht ist jemand unter Ihnen, der „eghalandarisch“ sprechen kann oder den Klang dieser Sprache von den Eltern oder Großeltern her noch in den Ohren hat. Wir laden Sie ein, „read a weng eghalandarisch“.
Es wäre auch interessant zu erfahren, ob jemand eine andere sudetendeutsche Mundart sprechen kann.
Dauerausstellung in der alten Schule in Derching
Der Heimatkundeverein hat freundlicherweise Weise unserer Ortsgruppe einen Platz in der „Alten Schule“ zur Verfügung gestellt.
Wir haben dort eine Ausstellung konzipiert unter dem Motto: Was war im Gepäck der Vertriebenen? Es wurden uns ganz verschiedene Erinnerungsstücke von Vertriebenen überlassen. So konnte eine kleine, aber interessante Ausstellung entstehen. Neugierig? Wir zeigen Ihnen nach Absprache gerne die Ausstellung.
Dokumentation „Neue Heimat Derching“
Zwischen 1945-1946 sind ca. 200 Heimatvertriebene in Derching untergekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Derching ca. 380 Einwohner.
Die Derchinger wurden regelrecht von den Heimatvertriebenen „überschwemmt“, dabei hatten sie selber schwer mit den Kriegsfolgen zu kämpfen. Dies alles hatte zur Folge, dass sich das Dorfleben gravierend veränderte.
Mit diesem Thema hat sich Leonhard Knauer, Vorsitzender des Heimatkundevereins Derching, intensiv auseinandergesetzt. Daraus entstand die Dokumentation über die Derchinger Heimatvertriebenen „Neue Heimat Derching“. In diesem reichbebilderten Buch werden Geschichte, Kultur und vieles mehr der Heimatvertriebenen beleuchtet. Im Mittelpunkt dieses Buches steht das Schicksal der Derchinger Heimatvertriebenen und ihr Leben in Derching und mit den Derchingern.
Durch unsere Mitarbeit wissen wir, wieviel Engagement, Arbeit und Zeit Herr Knauer in diese Dokumentation gesetzt hat. Dafür möchte sich die Sudetendeutsche Landsmannschaft, Ortsgruppe Derching, herzlich bedanken. Vergelts Gott.
Wer dieses Buch beziehen möchte, kann es bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Ortsgruppe Derching, bestellen:
E-Mail: sudetendeutsche.derching@gmx.de
Das Buch kostet 20 € plus Versandkosten (Abholung nach Absprache).
Ihr Ansprechpartner
Sudetendeutsche Landsmannschaft – Ortsgruppe Derching
Vorstandsvorsitzender Hermann Leutgäb
E-Mail: sudetendeutsche.derching@gmx.de
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