Das Bild zeigt Ober- und Unterdorf von Derching im Landkreis Aichach Friedberg. In der Derchinger Ortsgeschichte spielen Archäologische Funde – wie Pfeilspitzen aus der Jungsteinzeit – eine große Rolle, denn sie zeugen von frühem menschlichen Leben in der Gegend. Auch die Besiedelung durch die Kelten ist durch vorhandene Hügelgräberfunde in der Derchinger Ortsgeschichte nachgewiesen. Die Höhenlage über dem Lechfeld war wohl auch für die Römer ausschlaggebend für die massive Besiedelung. Zahlreiche Kleinfunde und die Reste einer villa rustica geben hiervon Zeugnis. Der Sockel eines römischen Grabmals ist aufgrund seiner Inschrift in weitem Umfeld von herausragender Bedeutung; darauf sind die ersten “namentlich bekannten Derchinger“ eingemeißelt: Flavius Vettius Titus und dessen Sklaven Quintilianus und Fortunatus. Wichtige Persönlichkeiten in Bezug auf die Derchinger Ortsgeschichte.
Die Ortsgeschichte von Derching zur Völkerwanderung
Welche Auswirkungen die Völkerwanderung auf den – Ort hatte, lässt sich nicht sicher nachweisen, fest steht, dass sich im Klosterurbar St. Ulrich und Afra im Jahre 1160 die erste urkundliche Erwähnung „Tenrichingen“ findet. In dieser Zeit wurde auch die Pfarrkirche erbaut, die eigentlich für die 100 bis 150 Seelen zu groß dimensioniert scheint und wohl über – örtliche Bedeutung hatte. Das Kloster Ulrich und Afra, die Ortskirche, das Spital Aichach und vor allem der Landesherr waren Grundherren der circa 30 Anwesen. Das erklärt auch die ausgedehnten staatlichen Waldbesitzungen, die heute noch bestehen.
Bei der Derchinger Ortsgeschichte spielen die Holzhäuser mit Strohdacheindeckung eine große Rolle. Sie fielen Mitte des 15. Jh. fast komplett einem Großbrand zum Opfer. Darunter die romanische Pfarrkirche, deren Wiederaufbau 1463 dem gotischen Baustil angepasst wurde. Furchtbar wütete der 30jährige Krieg: Raub, Mord und Brandschatzung waren schwere Schicksalsschläge für die Derchinger Ortsgeschichte. Zu allem Unglück raffte 1649 auch noch die Pest fast alle Bewohner dahin. Im Jahre 1679 fanden sich nur noch drei Familiennamen, die vor dem 30jähigen Krieg schon verzeichnet waren.
Im Jahre 1886 wurde das erste Anwesen westlich der Ach erbaut, bis zum 1. Weltkrieg folgten dann einige Neuanwesen diesem Beispiel. Da die Wassergewinnung im Oberdorf sehr mühsam und aufwändig war, wurde schon 1901 eine zentrale Wasserversorgung mit Hochbehälter installiert. Eine enorme Herausforderung für die 383 Einwohner bedeutete 1946 die Aufnahme von mehr als 200 Heimatvertriebenen und Flüchtlingen. Ab 1952 wurden großzügig Wohnbauflächen ausgewiesen und die zugehörige Infrastruktur geschaffen: Schul- und Kirchenneubau, Kanalisierung und Erneuerung der Trinkwasserversorgung.
Die Derchinger Ortsgeschichte nach dem 1. Weltkrieg
Eine Besonderheit ist die Ulrichsiedlung, die 1953 für kinderreiche Familien errichtet wurde. Nach dieser Wohnraumförderung sorgten nun die Gemeinderäte mit Bürgermeister Lindermeir durch Schaffung eines Gewerbegebietes für Arbeitsplätze vor Ort, was wiederum einen Zuwachs der Bevölkerung bedeutete.
Gegengesteuert wurde der erneuten Wohnraumnot durch Ausweisung von Wohngebieten mit Stock- und Mehrfamilienhäusern. Seit Eingemeindung zur Stadt Friedberg 1978 wurde kein Wohnbaugebiet mehr ausgewiesen – ein großes Versäumnis, das sich negativ auf das Dorfleben auswirkt, bis hin zur Zerstörung des Dorfgefüges, da im Gegenzug das Gewerbegebiet von 30 ha auf jetzt mehr als 90 ha erweitert wurde.
Großes Glück ist, dass es in Derching noch 10 wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe gibt, davon derzeit noch fünf Milchviehbetriebe. Wie aufgelassene Hofstellen sinnvoll vom Wirtschaftsgebäude zum Wohnraum umgestaltet werden können, zeigt das Beispiel Brandmair.
Sehr hier den Beitrag zur alten Kirche St. Fabian und Sebastian.