St. Fabian und Sebastian

St. Fabian und Sebastian ist eine der wenigen Kirchen am Rand der Lech-Ebene, deren romanische Architektur sich bis heute erhalten hat. Ein urkundliches Gründungsdatum ist leider nicht vorhanden, doch kann aus der Bauweise auf eine Gründungszeit um 1220 geschlossen werden.

1464 – „Tenreching ist verprennt“ (ursprünglicher Name Derchings), wird aus Urkunden überliefert und es ist anzunehmen, dass damals auch die Kirche Schaden genommen hat. In dieser Zeit wurde das Kirchendach zur heutigen Dachform erhöht. Der alte ursprüngliche Giebel ist noch sichtbar.

St. Fabian und Sebastian wurde vor 260 Jahren barokisiert

Nach den Schäden des 30jährigen Krieges wurde die Kirche circa 1660 bis 1760 barockisiert. In den Innenraum wurden die heutige Flachtonne und die Empore eingebracht und 1766 die Gesamtumgestaltung vollendet (Datum auf der Kartusche am Chorbogen).

Sigismund Reis, ein aus Franken stammender Friedberger Maler, erstellte das Deckenfresko „Martyrium des hl. Sebastian“ im Stil des auslaufenden Rokoko. Die vier Fresken aus dem Leben des hl. Sebastian werden ebenfalls diesem Maler zugeschrieben. Die Brokatfelder der Empore stammen erst aus der letzten Restaurierungsphase von 1932, über den Maler ist nichts bekannt. Auch die auf Blech gemalten Kreuzweg-Stationen werden Sigismund Reis zugeschrieben. Eine Besonderheit ist die 15. Station: Kreuzauffindung durch die hl. Helena.

St. Fabian und Sebastian – Geschichtliche Funde aus der romanischen Zeit

Als Besonderheit der Kirche gilt auch ein Fund, der bei der Restaurierung aufgedeckt wurde: Reste der ersten Innenbemalung aus der romanischen Erbauungszeit, Fragmente mit roten Bändern und Ranken, gemalt auf die weißgefugten Ziegelsteine der Wand.

Erst in jüngster Zeit wurde ein Einstieg zu einer Wehranlage (äußerer Wehrgang in die südöstliche innere Chorschultermauer, unterhalb der heutigen Decke des Schiffes und zwar in die Mauer hinein) aufgedeckt.

Nachdem diese alte Kirche St. Fabian und Sebastian jahrzehntelang nicht mehr genutzt wurde, haben sich Initiatoren gefunden, die die Wichtigkeit dieses Gotteshauses erkannten und es mit viel Liebe zum Detail renovierten (1997 abgeschlossen und neu geweiht). Seitdem ist es wieder in das kirchliche Geschehen eingebunden.

Es finden aktuell regelmäßig Gottesdienste statt, das Heilige Grab wird dort errichtet, Maiandachten, Taufen und Hochzeiten werden gerne dort gefeiert.

Seht hier die neue Kirche in Derching.