Auf Facebook haben wir vor ein paar Tagen einen Beitrag zur Müllsituation in Derching gepostet. Derchinger Bürger schicken inzwischen fast täglich Fotos, die unsere aktuelle Müllsituation in Derching aufzeigen. Die Derchinger ersticken langsam im Müll! Zu verdanken haben wir das den Idioten die während der Durchfahrt des Kreisverkehrs ihren Müll aus dem Auto werfen oder in ihrer Mittagszeit auf unseren Wegen schlendern und die Verpackungen ihres Essens unter Büschen und in Abwassergräben entsorgen.
Liegt in Friedberg und Augsburg genauso viel Müll auf den Gehwegen?
Ein Blick auf den Abfallratgeber Bayerns nutzt hier wenig. Dieser zeigt wohl an wann in Friedberg und somit auch im Ortsteil Derching die Mülltonnen der jeweiligen Straßen geleert werden. Doch wer kümmert sich um den Müll rund um die Wege im Derchinger Industriegebiet? Die Spuren der Müllentsorger reichen bis zum Baggersee. Leute das ist ein Naherholungsgebiet! Wenn es nicht so schön wäre, würdet ihr eure Mittagspause dort sicher nicht verbringen. Wieso könnt ihr euren Müll nicht verantwortungsvoll entsorgen?
Auf der Website des Landratsamts Aichach-Friedberg, Kommunale Abfallwirtschaft gibt es ein hochwertiges PDF zum Thema Abfallvermeidung. Hier wird über Geschäfte informiert, bei denen man seine eigene Box mitbringen kann und Läden, die Kaffee „TO GO“ im eigenen Becher anbieten. Plastik in der Umwelt wird von den Medien gern groß thematisiert, aber was passiert im Kleinen, in der Realität?
Wir plädieren für Stoffbeutel statt Plastiktüte. Natürlich waschen und reinigen. Wir schwören auf Umweltzeichen und -label und reden von Nachhaltigkeit, Wiederverwendbarkeit und Ressourcenschonung zum Schutze des Klimas. Sind das wirklich nur verbale Mehrzweckwaffen, die uns über die aktuelle Kleingeistigkeit der Menschen hinwegtrösten sollen?
Laut Landratsamt Aichach-Friedberg hat im Jahr 2019 jeder Landkreisbürger durchschnittlich 72,37 kg Verkaufsverpackungen entsorgt. Natürlich fusst die ermittelte Menge nur auf den Müll der in Tonnen landet. Es wäre interessant zu wissen wie viel Kilogramm Müll auf den Straßen Derchings entsorgt wird. Das Dorf ist durch die Autobahn A8 und die Bundesstraße AIC25 ideal an das überörtliche Straßennetz angebunden. Verständlich das sich in den letzten Jahren viele Unternehmen ansiedelten. Die Derchinger haben sich inzwischen an den Anblick des Industriegebiets am Fuße des Unterdorfs gewöhnt. Den zunehmenden Müll auf unseren Straßen und Wegen wollen wir nicht länger akzeptieren. Gibt es bei den Arbeitgebern im Derchinger Industriegebiet vielleicht so etwas wie einen Verhaltenskodex für Mitarbeiter?
„Sie können ihre Mittagszeit gerne nutzen, um sich im Naherholungsgebiet rund um Derching zu entspannen. Die Müllentsorgung in Derching (auf öffentlichen Wegen und Plätzen) ist strikt untersagt und hat bei Zuwiderhandlung Konsequenzen zur Folge.“ Klar mehr Aufenthalt im Freien – mehr Müll auf öffentlichen Flächen. Fehlt dieser Generation jedes Verständnis für Anstand und Sauberkeit? All diese Take-Away-Verpackungen, Dosen und Flaschen von den Zigarettenkippen wollen wir garnicht reden. Was tut eigentlich die Politik dagegen?
Sind Unverpackt-Läden eine Lösung?
Unverpackt-Läden entschärfen die Müllsituation erheblich. Ein Beispiel ist der verpackungsfreie Bioladen „rutaNatur“ in Augsburg. Hier können Lebensmittel in eigenen Gefäßen gekauft werden. Eine wirklich tolle Idee! Für das große GELBE M und den Bäcker in Derching ist das sicher schwer umsetzbar, aber so kann es auch nicht weitergehen. Wir brauchen eine Lösung und appelieren an diese Unternehmer einen entsprechenden Aufruf „Keine Müllentsorgung in Derching“, in ihren Läden anzubringen.
Für weitere Lösungsvorschläge sind wir jederzeit aufnahmefähig. Das einfachste wäre allerdings immer noch: Nehmt euren Müll mit nach Hause oder bringt ihn dort hin, wo ihr die Waren gekauft habt!