Dieses Bild zeigt die geografische Lage Derchings (Quelle: Bachelorthesis v. Matthias Sperber und Matthias Stöckl). Derching liegt teils oberhalb und teils unterhalb der östlichen Begrenzung der Lechebene – der Lechleite (Höhenunterschied bis zu 45 m), wobei die westliche Begrenzung Lechrain genannt wird. Der Lech bildet auch heute noch eine Sprach- und Stammesgrenze zwischen Oberbayern und Schwaben. Bis 1944 gehörte Derching zum Regierungsbezirk Oberbayern.
Zum 1. Mai 1978 erfolgte die Eingliederung in die Stadt Friedberg, verbunden mit einer Bereinigung der Gemarkung, die für Derching mit erheblichen Flächenverlusten verbunden war: Frechholzhausen und Pfaffenzell wurden mit zugehöriger Flur der Gemarkung Affing zugeschlagen.
Die Geografische Lage Derching
Die Ansiedlung Dickelsmoor, gegründet 1927 von Dr. Otto Dickel, liegt an der nordwestlichen Gemarkungsgrenze. Familien, die wegen der herrschenden Arbeitslosigkeit ihre Wohnungsmiete nicht mehr bezahlen konnten, erhielten durch Erstellung von Behelfsbauten, Gemüseanbau und Kleintierhaltung wieder eine Lebensperspektive. Die völkische Einstellung war auch von Antisemitismus geprägt. Für die katholischen Derchinger war diese Ansiedlung sehr suspekt, zumal in Dickelsmoor die sogenannte „Germanische Glaubensgemeinschaft“ Fuß fasste.
Nach der dort verwendeten Zeitrechnung wäre heute der 10. Gilbhart 3819 n. St.Obermoos an der südwestlichen Gemarkungsgrenze ist überwiegend aus Wochenendunterkünften und Behelfsbauten (Baracken) im und nach dem 2. Weltkrieg (Bombardierung Augsburgs) entstanden; wird heute – ebenso wie die Kohlstatt am Derchinger Forst – nur noch vereinzelt als Dauerwohnung genutzt. Die große Bedeutung der Gewinnung von Bodenschätzen ist bis heute ungebrochen: Lehm-, Sand- und Kiesgruben werden bis heute genutzt; Kies früher hauptsächlich zum Wegebau – seit 60 Jahren im „Nassabbau“ zu Bauzwecken. Im gleichen Zeitraum wird der Sandabbau der ehemals gemeindlichen Sandgrube zur Herstellung von Kalksandsteinen genutzt.
Als Besonderheit wurde in den 1920iger Jahren wegen der Brennstoffknappheit der Augsburger Textilfabriken – Nähe des Tierheims – gewerbsmäßiger Torfabbau betrieben. Besonders bedeutend für den Ort ist die Fertigstellung der Autobahn 1938. Gegen Kriegsende wurde die Unterführung nach Stätzling als Wartungsstation für die Düsenstrahlflugzeuge ME 262 umfunktioniert, die Fahrbahn zwischen Derching und Augsburg-Ost diente als Start- und Landebahn.
seht hier die Ortsgeschichte Derchings.