Wie zufrieden sind wir mit unserem Lebensstandard?

Ob wir mit unserem Lebensstandard zufrieden sind hängt maßgeblich davon ab, wie nahe wir der individuellen Wunschvorstellung eines perfekten Lebens kommen.

Groß ist die Sehnsucht nach materiellen und kulturellen Gütern. Wir hängen die Messlatte bezüglich unseres Lebensstandards schon immer sehr hoch.

Wir halten es für angebracht in einem komfortablen Zuhause zu wohnen, den neusten SUV zu fahren, schicke Kleidung angesagter Labels zu tragen, regelmäßig in ferne Länder zu reisen, unsere Kinder in die besten Schulen zu schicken und bei Krankheit die bestmögliche gesundheitliche Versorgung zu erhalten. Wir haben wirklich Glück!

Manch einer mag jetzt denken, mit Glück habe das wenig zu tun. Vielmehr ist der erreichte Lebensstandard eine angemessene Entlohnung für geleistete Arbeit und das Erkennen und Nutzen von Chancen. Das mag sein. Doch gelten diese Parameter wirklich für alle Menschen?

In jedem Industriestaat lässt sich beobachten, dass der Wohlstand zwar zunimmt, gleichzeitig aber auch die Anzahl der von Armut Betroffenen wächst. Während dieser sozialen Ungleichheit nur schwer beizukommen ist, versinken wir – denen es gut geht – ungeachtet dessen, in Maßlosigkeit.

Vertrauen wir in dem zukünftigen Lebensstandard?

Aus Sicht der Wirtschaft sind unsere Bestrebungen nach einem besseren Lebensstandard ein ausgezeichneter Motor für die Konjunktur. Es heißt, die Sicherung des Lebensstandards ist Aufgabe des Einzelnen, andererseits Gegenstand der Sozial- und Familienpolitik.

Zudem vergessen wir gern, dass eine intakte Umwelt eine elementare Voraussetzung für einen hohen Lebensstandard ist. Auch davon entfernen wir uns leider mehr und mehr. Die Steigerung des Lebensstandards, in Verbindung mit einer sprunghaften, fast grenzenlosen technischen Entwicklung, führte uns zu großen Umweltproblemen.

  • Hat die Welt noch genügend Ressourcen, um unsere teils überzogenen Wunschvorstellungen zu realisieren?
  • Wie steht es mit unserem Vertrauen in die wirtschaftliche Sicherheit? Können wir noch auf unsere Leistung vertrauen oder darauf, von Politik und Regierung in der Not aufgefangen zu werden?
  • Wäre es angesichts der letzten Entwicklungen nicht an der Zeit, neue Wertvorstellungen jenseits der Wachstumsideologie zu entwickeln?
  • Orientieren wir uns bei den Bestrebungen nach mehr Wohlstand noch an der Realität und ihren Forderungen?

In den Medien wird zunehmend die hohe Belastung der Industrieunternehmen aufgrund knapper Rohstoffe und unsicherer Energieversorgung thematisiert. Seitens der Regierung sind seit Wochen schnelle Maßnahmen im Gespräch. Es gibt Überlegungen den Strompreis (pro Kilowattstunde) für Unternehmen ERHEBLICH zu senken.

WOW! Ist das in Anbetracht der weiterhin steigenden Stromkosten für Haushalte moralisch vertretbar? Werden die angedachten Ersparnisse für Industrieunternehmen dann auch den Konsumenten zugutekommen? Werden dadurch die Preise für Nahrungsmittel, Benzin, etc. sinken? Wer´s glaubt wird selig!

Ausblick in den zukünftigen Lebensstandard.

Energiepreispauschalen, Direktzahlungen, Direktzuschüsse… seitens der Regierung wird viel erzählt und noch mehr diskutiert. Wer bekommt was und wie viel? Im Endeffekt ist da noch vieles unklar.

Fakt ist: Die rasant steigenden Energiepreise und übersteigerten Kosten für Nahrungsmittel werden zwangsläufig zu einem veränderten Konsumverhalten führen.

Die Inflation wird viele Haushalte an den Rand der Belastungsgrenze bringen und diejenigen, denen es heute schon nicht so gut geht – also die Geringverdiener – vollends in die Knie zwingen. Denn bei denen geht es nicht darum, auf neue Kleidung, den Restaurantbesuch oder den einen oder anderen Urlaub zu verzichten. Nein, diese Menschen fürchten ihren bisherigen Lebensstandard zu verlieren. Sie haben Angst um ihre Existenz!

Nach Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hat jeder Mensch ein Recht auf „einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet“. Dabei sind Nahrung, Trinkwasser, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen ausdrücklich eingeschlossen.

Werden wir diese – aus bisheriger Sicht – selbstverständlichen Faktoren zukünftig noch genießen können? Wir werden sehen!

Wen es interessiert, hier der Link zum Ranking der Länder mit der höchsten Lebensqualität.